Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors
Search in posts
Search in pages

Urbaner Holzbau: Vorteile und Zukunftschancen

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors
Search in posts
Search in pages

Urbaner Holzbau: Vorteile und Zukunftschancen

Egal, ob historisch oder modern – Städtebau assoziiert man meist mit steinernen Mauern und massiven Häusern. Dabei wurde das Bauen mit Holz bereits im Mittelalter praktiziert, da man schon früh die Vorteile des nachwachsenden Baumaterials erkannte. Seine Beliebtheit blüht gegenwärtig neu auf und mit Blick auf die aktuelle städtische Entwicklung gewinnt urbaner Holzbau immer mehr an Bedeutung. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Vorteile das Bauen mit Holz mit sich bringt und welche Chancen er für Städte bereithält.

Inhaltsverzeichnis

Stadtentwicklung: Neubauten und Nachverdichtung aus Holz

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt aktuell in Städten – das ergab die Bevölkerungs-Studie der UNO aus dem Jahr 2018. Während 1950 noch 70 % der Menschen die ländliche Gegend besiedelten, haben sich inzwischen viele Wohnsitze in die urbane Umgebung verschoben. Laut Prognosen der UNO wird der prozentuale Anteil der städtisch lebenden Menschen bis zum Jahr 2030 über 60 % steigen und im Jahr 2050 sogar über 70 %. Der damit zusammenhängende Bedarf an Wohnraum verlangt mehr Neubauten zur Ausweitung der Städte sowie deren starke Nachverdichtung in Kerngebieten. Da der Holzbau sich längst auch in der Kunst des mehrgeschossigen Bauens etabliert hat, ist er inzwischen nicht nur in der Lage, Baulücken optimal zu schließen, sondern auch alte Gebäude in Massivbauweise zu erweitern.

Urbaner Holzbau: neuer Wohnraum durch Aufstockungen

Im Zuge der Nachverdichtung sind auch Aufstockung und Umnutzung von Nicht-Wohngebäuden in Betracht zu ziehen. So lassen sich beispielsweise auf Dächern von Bürogebäuden oder Supermärkten mithilfe eines zusätzlichen Stockwerkes neue Wohnungen schaffen. 2019 führte die Bundesingenieurskammer in Zusammenarbeit mit 15 weiteren Verbänden eine Studie zu Wohnraumpotenzialen in urbanen Lagen durch Aufstockung und Umnutzung durch. Diese ergab, dass 1,2 Millionen zusätzlichen Wohnungen ohne neues Bauland errichtet werden könnten, wenn Gebäude entsprechend umgenutzt werden.

Dass urbaner Holzbau sich bestens dafür eignet, zeigt das Ergebnis des interdisziplinären, offenen und internationalen Student Trophy Wettbewerbs der pro Holz Austria 2020, die unter dem Titel „Light up! Aufstockungen mit Holz“ lief. Im Rahmen dessen galt es, anhand von drei ausgewählten Wohnbauten in Wien aus den 1960er Jahren das Aufstockungspotenzial mit Holz auszuloten. Unter den 127 Einreichung aus sieben Ländern taten sich etliche kreative und zukunftsfähige Ideen hervor, welche die vielseitigen Einsatzarten von Holz im Städtebau eindrucksvoll unter Beweis stellten.

Wohnhausanlage Brunnweg in Wien mit Aufbau aus Holz.
Wohnhausanlage Brunnweg in Wien mit Aufbau aus Holz. Quelle: https://www.proholz-student-trophy.at/fileadmin/proholz/media/shop/proholz-studenttrophy20-brochure.pdf

Beitrag zum Klimaschutz mit Holz als Baustoff

Für Bauvorhaben im städtischen Raum stellt die Holzbauweise eine hervorragende Lösung dar. Sie bietet dieselben Möglichkeiten wie alternative Bauweisen und hilft der Bundesregierung obendrein, die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Als einziger Rohstoff, der stetig nachwächst, birgt Holz einen klaren Ökologie-Vorteil – insbesondere, wenn es aus regionaler, nachhaltiger Forstwirtschaft stammt und auf kurzen Lieferwegen transportiert wird. Bäume filtern bekanntermaßen CO2 aus der Atmosphäre und speichern es im Holz. Nutzt man dieses als Baustoff, verlängert man seine Lebenszeit als CO2-Lager. Derweil können durch Aufforstung neue Bäume großgezogen werden, die neues CO2 aufnehmen. Der urbane Holzbau ist folglich ein bedeutender Schritt in Richtung einer klimaneutralen Zukunft und jedes Gebäude, das in Holz realisiert wird, entspricht einem aktiven Beitrag zum Umweltschutz.

Die Vorteile des urbanen Holzbaus

Grundsätzlich bietet das Bauen mit Holz die gleichen Möglichkeiten wie der Massivbau. Gerade in Städten, in denen die Gebäudedichte deutlich höher ausfällt als in ländlicher Umgebung und schnelle Bauabläufe gefragt sind, machen sich die Vorteile der Holzbauweise bemerkbar. Zu diesen zählen:

Geringe Eigenlast bei hoher Tragfähigkeit

In Faserrichtung kann Holz hohe Druck- und Zugkräfte aushalten, was es äußerst belastbar macht. Hohe oder niedrige Temperaturen wirken sich dabei nicht auf seine Tragfähigkeit aus. Im Verhältnis zu seinem geringen Eigengewicht übertrifft es damit die Leistung anderer Bauweisen wie die Stahlkonstruktionen und Mauerwerke bei weitem. Daher eignet sich die Holzbauweise auch bestens für mehrgeschossige Gebäude.

Hoher Vorfertigungsgrad für kurze Bauzeit

Holzbau-Elemente werden in der Regel vorgefertigt, ehe sie zur Montage auf die Baustelle transportiert werden. Dadurch verringert sich nicht nur die tatsächliche Bauzeit, sondern es entsteht auch weniger Baulärm. Davon profitieren sowohl die Anwohner als auch die Infrastruktur, da Verkehrsstopps durch Bauarbeiten so kurz wie möglich gehalten werden.

Kostenersparnis und weniger Zusatzkosten durch Störungen

Die exakte Vorfertigung der einzelnen Bauteile im Werk verhindert Fehler auf der Baustelle, die sich negativ auf Bauzeit und Baukosten auswirken können. Zudem gewährleistet die Montage auf der Baustelle eine schnelle Fertigstellung; die Bauzeit wird nicht durch schlechtes Wetter oder Trocknungsprozesse verzögert.

Hohe Lebensdauer

Ein Holzhaus kann bei guter Instandhaltung bis zu hundert Jahre überdauern.Auch Sanierungen, Modernisierungen und Anbauten lassen sich problemlos in Holz realisieren, so dass Bestandsgebäude mithilfe der Holzbauweise Jahre später problemlos modernisiert werden können.

Dünne Wandstärke

In Städten ist jeder Zentimeter Wohnraum wertvoll. Die vergleichsweise dünne Wandkonstruktion eines Holzhauses verschenkt keinen Platz an Außen- und Zwischenwände, sondern ermöglicht das Maximum an Freifläche zum Wohnen im Innenraum.

Optimaler Schutz – Brandschutz und Schallschutz

Auch Gebäude aus Holz sind brandsicher. Sie müssen dieselben von der Landesbauordnung (LBO) festgelegten Brandschutzrichtlinien erfüllen wie ein Gebäude in Massivbauweise und bergen trotz ihrer Bauweise kein höheres Risiko. Darüber hinaus können auch Holzgebäude optimal mit Schallschutz und Trittschallschutz ausgestattet werden, was sich besonders in Mehrfamilienhäusern und Bürogebäuden rentiert.

Zusammenfassung

Zukünftig sind in städtischen Gegenden vor allem zwei Dinge gefragt: Wohnraum und ökologische Lösungen, diesen zu schaffen. Der urbane Holzbau bietet mit seinen Vorteilen echte Chancen, beides zu ermöglichen.

Er kann langlebige und flexible Möglichkeiten zur Ausweitung und Nachverdichtung sowie zur Aufstockung von Wohngebäuden und Nicht-Wohngebäuden schaffen und zollt dank seiner Nachhaltigkeit der Umwelt den nötigen Respekt, den es braucht, um Städte zukunftsfähig zu machen.

Interessiert an einer Zusammenarbeit? Jetzt kontaktieren:

    Privat oder Geschäftlich?

    Grund der Kontaktaufnahme?